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Geschäftsbereich Abwasser
Die Abwasserentsorgung ist eine entscheidende Säule der städtischen Kreisläufe. Modernste technische Verfahren und die Nutzung umweltfreundlicher Technologien garantieren die zuverlässige Abwasserentsorgung und Abwasserreinigung von Innsbruck und 14 weiteren Gemeinden.
Ein gut funktionierendes Abwassernetz ist entscheidend, um die Abwässer von Innsbruck und Umgebung verlässlich zu entsorgen. Die IKB plant daher, jedes Jahr 1,5 Prozent der Kanäle zu sanieren. In diesem Jahr lag die Rate wieder knapp darunter, bei 0,96 Prozent. Das ist vor allem auf das Großprojekt im Stubaital zurückzuführen, für das viele personelle und finanzielle Ressourcen eingeplant wurden, das aber erst nach Abschluss der Arbeiten in die Statistik übernommen wird. Insgesamt wurden darüber hinaus im IKB-Kanalnetz 2.047 Meter an Kanälen saniert und 853 Meter an neuen Kanälen errichtet, große Baumaßnahmen wurden etwa in der Anton-Rauch-Straße und in der Erzherzog-Eugen-Straße in Innsbruck durchgeführt.
Da 2024 ein sehr regen- und niederschlagsreiches Jahr war, wurde auch entsprechend mehr Abwasser in der Kläranlage behandelt. Insgesamt wurden 20.112.000 Kubikmeter Abwasser behandelt, das sind 7,8 Prozent mehr als im Vorjahr.
Wichtige Anpassungen im Kanalnetz an den Klimawandel
Ein zentrales Thema in der Abwasserentsorgung ist der zunehmende Starkregen. Bereits im Vorjahr haben wir darüber informiert. Die Niederschläge werden kürzer, dafür aber intensiver. Das bedeutet: Innerhalb kurzer Zeit strömt eine große Wassermenge durch die Kanäle und beansprucht die Anlagen der IKB.
Um auf diese Herausforderung zu reagieren, wurde die aufwändige Kanalnetzanalyse 2024 weitergeführt. Dabei wurden die abflusswirksamen Einzugsflächen – etwa versiegelte Bereiche wie Asphalt, die kein Wasser aufnehmen und es direkt in den Kanal leiten – noch präziser erfasst und digitalisiert. So lassen sich sensible Abflussbereiche und Engstellen gezielt identifizieren. Auf dieser Basis können notwendige Ausbaumaßnahmen geplant werden, um das Abwasser sicher und ohne Überflutungen zur Kläranlage zu leiten.
Das ist 2024 beim Stubaitalkanal passiert
Modernisierungen in der Kläranlage
Die Kläranlage wird laufend saniert und modernisiert, um den höchsten Standard zu gewährleisten. Ein wichtiges Projekt ist seit 2024 die Erneuerung und Umstellung der elektrotechnischen Ausstattung, mit der im Belebungsbecken etwa die Luftzufuhr, die Mengenregelung und die Rührwerke gesteuert werden. Die bestehenden Komponenten müssen altersbedingt getauscht werden, um die Reinigungsleistung hoch und den Betrieb effizient zu halten. Die vorbereitenden Maßnahmen dafür wurden 2024 abgeschlossen.
Zudem werden die Regelarmaturen in den Rohrleitungen rund um das Belebungsbecken getauscht, wodurch langfristig weitere Energie eingespart werden kann. Die neuen innovativen Regelventile können beim Transport der Luft vom Turboverdichter in das Becken den Druckverlust minimieren und die Regelung genau und energieeffizient vornehmen.
Reinigungsleistung in der Kläranlage bleibt konstant hoch
Die Reinigungsleistung bleibt seit vielen Jahren konstant hoch. Damit kann die Kläranlage die vorgeschriebenen Grenzwerte für organische Verschmutzungen, Stickstoff und Phosphor einhalten. Als Reststoffe fielen 2024 rund 197 Tonnen Sandfanginhalte und 504 Tonnen Rechengut zur Entsorgung an. Jährliche Schwankungen und Starkregen beeinflussen diese Mengen, sie liegen aber im üblichen Umfang. Zusätzlich wurden 3.250 Tonnen Klärschlamm entsorgt.